Archiv der Kategorie: Spirituelles

Sonnenuntergang

Du kannst einen Sonnenuntergang sehen und gleichgültig danebensitzen. Sie geht auch ohne dich unter. Und wieder auf.

Du kannst auch zugucken und dich darüber ärgern, dass andere Menschen häufiger schöne Sonnenuntergänge sehen.

Du kannst bekümmert denken: Ach, schon wieder ein Tag zu Ende und ich dem Tod etwas näher.

Oder du kannst den Sonnenuntergang bestaunen, die Zeit dabei vergessen. Vielleicht Gott dafür danken. Die Verlässlichkeit von Tag und Nacht rühmen. Und dankbar zu Bett gehen.

Christina Brudereck
(in: Trotzkraft, Essen: 2Flügel Verlag, 2021)

Göttliches Spiel

Wasser fließt bergab, von oben nach unten. Die Springbrunnen im Schleißheimer Schloss haben dieses Naturgesetz außer Kraft gesetzt. Es war ein Zeichen von großer Macht, wenn jemand das bewerkstelligen konnte. In der Renaissancezeit war das natürlich mit sehr großem Aufwand verbunden. Das Wasser musste mühsam in höherliegende Speicher transportiert werden, um das Schauspiel für etwa eine Minute zu ermöglichen. Die Fontänen waren auch höchstens eineinhalb Meter hoch. Dennoch schien es den Zuschauern schier göttlich.

Das Wasser wird dabei in die Luft getragen und prasselt wieder herunter. Kleine Luftblasen entstehen und, tanzen mit spielerischer Leichtigkeit auf der Oberfläche. Das geschieht nur, weil sie zuvor in die Tiefe gegangen sind. Das tut auch mir von Zeit zu Zeit gut.

Es ist beruhigend, dem Spiel eines Brunnens zuzuschauen und zu wissen: ich muss nicht alles in meinem Leben selbst machen. Ich darf auf die göttliche Kraft vertrauen. Mein Leben ist gehalten und getragen, auch wenn es mir oft selbst nicht bewusst ist.

Wenn ich dann dem Blitzen und Funkeln der Sonnenstrahlen in den Wellen zuzuschaue, kann ich vielleicht den göttlichen Funken in mir selbst entdecken.

Sommer, Sonne, …

Mit der Sonnenbrille auf der Nase ein Eis schlecken, durch duftende Wiesen radeln, die Füße ins kalte Wasser hängen lassen, im luftigen Kleid durch den Schlosspark spazieren, mit Freunden grillen, auf einer Wiese liegen und dem Sommer zuhören, einfach die Seele baumeln lassen …

Danke, dass du die Welt so schön gemacht hast.

Bild: www.mittendrin.world

Reisesegen

Urlaub in Corona-Zeiten heißt, mit Unsicherheiten leben oder auch Pläne umzuwerfen und sich auf Neues einzulassen. Aber wie auch immer: Urlaub ist dafür da, die Seele baumeln zu lassen und aufzutanken.

Allen Wegfahrern und Daheimbleibern wünschen wir Gottes Segen für den Sommer:

Geh mit Gottes Segen. Er halte schützend seine Hand über dir, bewahre deine Gesundheit und dein Leben
und öffne dir Augen und Ohren für die Wunder der Welt.
Er schenke dir Zeit, zu verweilen, wo es deiner Seele bekommt.
Er schenke dir Muße, zu schauen, was deinen Augen wohltut.
Er schenke dir Brücken, wo der Weg zu enden scheint
und Menschen, die dir in Frieden Herberge gewähren.

Der Herr segne, die dich begleiten und dir begegnen.
Er halte Streit und Übles fern von dir.
Er mache dein Herz froh,
deinen Blick weit und deine Füße stark.

(Gerhard Engelsberger)

Bild: Friedbert Simon, in: Pfarrbriefservice.de

Zuhausesegen

Gesegnet seist du Tag für Tag.

Das Zimmer behütet dich,
weil du es hüten musst.

Doch stückweise kommt die Welt zu dir:
an dein Fenster ein verwehtes Blatt,
das Flattern der Vögel
und die Wolkenfiguren am Himmel.

Auch die Sonne schickt ihre Strahlen.
Lässt alles zu Gold werden und wärmt.

Das ist Gottes Segen ganz für dich.

Johannes van Kruijsbergen

Bild: Peter Weidemann
in: Pfarrbriefservice

“Zeit, dass sich was dreht”

Jetzt rollt er wieder – der Ball, der Millionen fasziniert: spannende Stunden erleben, mitfiebern und sich über die Erfolge der Mannschaften freuen, auch wenn spätestens jetzt für viele die Luft raus ist. Das ist die eine Seite.

Aber es ist wie immer im Leben: Es gibt auch dunkle Seiten – gerade bei dieser WM in Katar. Der Liedtitel “Zeit, dass sich was dreht” von Herbert Grönemeyer zur Weltmeisterschaft vor 18 Jahren bringt das kritisch und doppeldeutig zum Ausdruck.

Ein Grund mehr dankbar zu sein, dass einer immer bei uns ist und uns in allen Situationen begleitet.

Bild: www.mittendrin.world

Glaubensstammtisch

Das Treffen mit Gesprächen über Gott und die Welt musste um eine Woche verschoben werden. Der Glaubens-Stammtisch der ehemaligen Erstkommuniongruppenleitet:innen findet in den Bürgerstuben statt am Mittwoch, 26. Oktober um 20.00 Uhr.

Diesmal ist die Impulsfrage: Viele Menschen haben in der Pandemie entdeckt, dass sie auch ganz gut ohne Kirche und Gottesdienst auskommen – wenn sie denn vorher dort waren. Gibt es Gott in eurem Alltag auch ohne unsere Institution? Und wie macht er sich bemerkbar?

Wir laden auch zu unseren weiteren Gesprächsangeboten ein: dem Glaubensgesprächskreis von Pfarrer Kampe jeden letzten Freitag im Monat und den Bibelabenden “Bibel (wieder-)entdeckt” von Pastoralreferent Michael Raz. Hier ist das nächste Treffen am 18. Oktober.

Bild: Tim Reckmann