Trauerkreis

Der Tod eines nahestehenden Menschen verändert und verdüstert schlagartig das ganze Leben. Die Gedanken kreisen ständig um den Verlust. Durch diese Krisen­situa­tion bricht ein Stück der persönlichen und sozialen Welt zusammen.

„Zeit heilt alle Wunden.“ Dieses Sprichwort hat damit recht, dass Wunden für die Heilung Zeit brauchen, unter Umständen viel Zeit. Aber nicht die Zeit lässt den Heilungsprozess voranschreiten, sondern die Trauerarbeit, die geleistet wird. Denn der Mensch braucht die Trauer als Antwort auf den erlittenen Verlust. Die Wunde, die der Verlust eines nahestehenden Menschen verursacht, kann sonst nicht heilen. Sie wäre nur zugedeckt.

In dieser Trauerarbeit sollte niemand in seinem Kummer allein bleiben; die Isolation macht stumm und lässt den Schmerz versteinern. Er soll sich äußern dürfen: „Trübsal blasen“, „sich alles von der Seele reden“ – und jemand hört wirklich zu. Dies wollen wir ermöglichen und weitere Begleitung und Hilfe anbieten: mit dem Trauerkreis.

Wenn mit der Zeit das Interesse und das Verständnis der Mitwelt am Kummer der Hinterbliebenen nachlässt, soll Gelegenheit sein, in einem geschützten Raum noch einmal über ihre Gefühle und ihr Erleben zu sprechen – oder auch nur zuzuhören und im Gehörten die eigene Situation zum Teil wiederfinden zu können. Es tut gut zu spüren, dass sich jemand für ihr Schicksal interessiert, Anteil nimmt und sie ein Stück weit begleiten möchte, sozusagen sichtbar für den, der alle unsere Wege mitgeht.

Natürlich bieten wir auch Einzelgespräche an. Wenn jedoch eine Gruppe zusammenkommt, kann das Gemeinsame der Situation tragen und die Erfahrungen anderer können auch die eine oder andere Anregung für das eigene Leben geben.

Wir laden alle ein, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Bitte melden Sie sich im Pfarrbüro oder direkt bei Pastoralreferent Michael Raz.

Michael Raz, Pastoralreferent